Landestheater Niederösterreich

Das Landestheater Niederösterreich hat sich seit seinen Anfängen im Jahr 1820 kontinuierlich weiterentwickelt und stellt heute eine der wichtigsten Kultureinrichtungen des Bundeslandes dar. Nachdem es im 19. Jahrhundert durch mehrere Renovierungen und Modernisierungen den Grundstein für seine heutige Bedeutung legte, hat es sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Schauspielhaus mit überregionaler Strahlkraft entwickelt.

In seiner heutigen Form wird das Landestheater seit 2005 vom Land Niederösterreich betrieben und ist seitdem als Einspartenhaus auf Sprechtheater spezialisiert. Diese Neuausrichtung hat das Theater zu einem zentralen Ort für zeitgenössische Dramatik und innovative Inszenierungen gemacht. Seit 2016 steht Marie Rötzer als Intendantin an der Spitze des Hauses und hat das Theater durch eine internationale Ausrichtung weiter modernisiert. Koproduktionen mit renommierten Bühnen in Europa, wie dem NTGent oder dem Toneelhuis Antwerpen, prägen den Spielplan und ziehen ein breites Publikum an.

Ein besonderes Merkmal des Landestheaters ist der Fokus auf Diversität und die Förderung junger Regietalente. Unter der Leitung von Rötzer wurden mehrfach Inszenierungen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nestroy-Theaterpreis. Die Aufführungen, wie die preisgekrönte „Othello“-Inszenierung des britischen Regisseurs Rikki Henry, die erstmals in Europa von einem Schwarzen Regisseur mit einem Schwarzen Hauptdarsteller umgesetzt wurde, brachten wichtige Impulse in die Diskussion über Diversität auf der Bühne.

Heute gilt das Landestheater Niederösterreich nicht nur als bedeutendes regionales Kulturzentrum, sondern auch als national und international beachteter Akteur in der Theaterlandschaft. Mit innovativen Inszenierungen, einer lebendigen Theatertradition und einer starken Einbindung in die europäische Theaterszene steht das Haus für eine moderne, weltoffene Theaterkultur.