Michael Meier ist eine beeindruckende Erscheinung. Erst 2022 nahm er zum ersten Mal einen Compound-Bogen in die Hand, und heute hat er es als erster österreichischer Bogenschütze seit dem Jahr 2000 geschafft, sich für die Paralympischen Spiele zu qualifizieren. „Ich kann es noch gar nicht fassen. Paralympics – das sind die Besten der Besten – und ich darf dabei sein. Das ist einfach unglaublich!“ Der 2. Juni 2021 ist ein Tag, den Meier nie vergessen wird, denn es war der letzte Tag, an dem er selbstständig gehen konnte. Bei Bauarbeiten an seinem Haus stürzte er aus fünf Metern Höhe von einer Leiter. Seit diesem Unfall ist er querschnittgelähmt und auf einen Rollstuhl angewiesen. Trotz dieser dramatischen Veränderung ließ er sich seinen Lebensmut nicht nehmen. Er war fest entschlossen, weiterhin Sport zu treiben. Nach einer Phase im Rollstuhltennis fand er schließlich im Bogensport seine wahre Leidenschaft. „Bogenschießen bringt mir die nötige Balance. Alles andere wird ausgeblendet – in diesem Moment zählt nur der Pfeil.“ Wenn Meier 2024 in Paris seinen Bogen spannt, kann man sicher sein, dass er ins Schwarze trifft.